morgen.

Dienstag, 11. November 2014,

Susanne hat auch mal wieder was geschrieben, das folgt nun hier:

Guten Morgen

Als ich heut früh vom Kindergarten aus nach Hause ging und den Morgen in meinem Kopf Revue passieren ließ, hab ich beschlossen, dass ich auch mal wieder einen Blogeintrag schreiben sollte, nämlich um so einen Morgen bei uns zu Haus zu schildern.. also beispielhaft den heutigen. Seit diesem Schuljahr versucht Michael ja morgens um 7.00 aufzubrechen, während ich mich um die drei Rabauken kümmere, wobei es nun seidem tatsächlich fuktioniert, dass Frederik und Moritz sich morgens selbst anziehen. Oder so. Denke jedenfalls zur Zeit immer wieder an das "aller guten Dinge sind drei"-Lied oder daran, wie oft Papa früher die Treppen auf und ab ging, um uns aus den Betten zu kriegen...

6.50 Marlene vermittelt den Eindruck, nicht mehr einzuschlafen. Zum Glück, denn so hält sie mich wach - alternativ wäre ich vermutlich noch mal für ein paar Minuten eingedöst..

6.53 Michael (der immer vor mir aufsteht und dann schon am frühstücken ist, wie auch immer er das schafft) hat uns beide offensichtlich gehört, bringt mir (welch ein Glück) einen Kaffee hoch und wickelt Marlene, während ich mir die Zähne putze. Ich frag mich dabei, warum wir nicht einfach auf Schule verzichten und uns das mit dem Aufstehen sparen könnten... hab aber grade gelesen, dass Eltern in Haft kommen können, wenn sie ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Ob man dort ausschlafen darf? Vermutlich eher nicht, also lassen wir das mal.

6.57 Ich dreh eine erste Runde durchs Kinderzimmer. Zu meiner Freude ist ja Freitag - da gehts immer leichter, da beide sich auf was freuen. Also Licht an, Rollläden hoch, "Frederik, aufstehen, es ist Freitag, Schwimmtag!", "Moritz aufstehen, Spielzeugtag, guten Morgen"! Der CD-Player ist blöderweise grad unten, normalerweise schalt ich das Radio ein an dieser Stelle, aber vielleicht hol ich ihn noch?

6.59 Zurück ins Schlafzimmer mich anziehen, während Michael noch anfängt Marlene anzuziehen.

7.05 Ich übernehm Marlene und freu mich, schon Stimmen aus dem Kinderzimmer zu hören. Müsste also doch genügen, nochmal rein zu rufen? "Guten Morgen Ihr beiden, aufstehen und anziehen! Es ist Freitag!" Wir verabschieden Michael, der sich auf den Weg macht, und ich zieh Marlene fertig an.

7.12 Blick ins Kinderzimmer, wie weit sind sie denn schon? Offenbar nicht weit, ich seh nackte Beine im Bett zappeln. Also Erinnerung ans aufstehen - Frederik sagt, er kann nicht, Moritz liege im Weg. Offenbar hat der sich neben Frederik gelegt zum gemütlicher plaudern. Ich erinnere nochmals ans Schwimmen und daran, dass Moritz sich gleich ein Spielzeug aussuchen kann zum Mitnehmen in den Kindergarten.

7.17 Ich sehe, sie sind auf und Frederik hat schon eine Socke an. Ich erinnere mal nochmal an den Spielzeugtag, und liste Moritz auf, was er so zu tun hat (Unterhose wechseln....) man weiß ja nie. Frage nach Frühstückswünschen und geh nach unten, fange an, Frühstücks- und Pausenbrote zu richten.

7.22 Marlene Wickeln (und nein, ich hab nicht vergessen, dass das vorher schon mal war). Nächste Erinnerung. Diesmal mit dem Hinweis, dass keine Zeit mehr sein wird, sich Spielzeug auszusuchen, wenn es nun nicht schneller geht. Wieder nach unten.

7.32 Frühstück und Jause fertig - ich höre Schritte auf der Treppe. Hurra, einer ist angezogen! Aber offenbar noch keine Zähne geputzt, ich laufe mal schnell entgegen, damit ere gleich auf der Treppe umdrehen kann. Vor mir steht Moritz - mit Maske und Vampirumhang. Weiterhin in der Unterhose von gestern. Komischerweise bin ich etwas entsetzt... schicke ihn seine Anziehsachen einsammeln, er soll nun halt so frühstücken. Protest, weil er will nicht allein hoch. Ich mit hoch, schicke Frederik Zähne putzen, helfe Moritz mit Zahnpasta, beide turnen in der Badewanne rum. Ich erkläre, dass sie so doch nicht gründlich Zähne putzen können, hab aber wenig Erfolg. Schicke Frederik nach unten ("nimm Deine Schwimmsachen mit"), geh mit Moritz ins Zimmer, der sich nicht anziehen kann "weil ich finde keinen Stapel!" - "Du musst eine frische Unterhose aus dem Schrank nehmen" - "ich finde keine" - "im Schrank" - ach ja, da sind sie überraschenderweise tatsächlich. "zieh dein Shirt an" - "find ich nicht". Ich geb ihm das Shirt, das wird dann - vor der Unterhose angezogen - "ich find keine Hose" - "Du musst noch Unterhose wechseln" - "ABER ICH FIND KEINE HOSE" - zum Glück hab ich die beim Vorbeigehen im Gang liegen gesehen und hol sie mal. Sehe beim Rausgehen grade noch, dass Moritz mal wieder die alte Unterhose über die neue anziehen will.

7.50 Mit Moritz' Socken in der Hand und Marlene aufm anderen Arm (die akzeptiert zum Glück noch, einfach so mitgeschleift zu werden dauernd) samt Moritz endlich unten gelandet. Eigentlich müsste es ja auch reichen, um 8.00 loszustarten, nicht um 7.55 wie geplant. Essen tun die beiden zum Glück ja schnell...

8.00 Moritz geht zum Hände waschen. "Ich hab Durst" - "an deinem Platz steht doch Dein Glas" - "Ups, übersehen". "Muss einer aufs Klo?" Zum Glück nicht. "Also los, Schuhe anziehen!" "Aber meine Schwimmtasche ist oben!" Moritz erklärt, er müsse hoch, sich ein Spielzeug aussuchen. Ich erkläre, dass das echt nicht mehr geht, er muss was ausm Wohnzimmer holen (ja, das ist doof, aber schließlich muss Frederik um 8.25 beim Schwimmen sein). Moritz muss doch noch aufs Klo, findet ein Auto und nen Flieger zum Mitnehmen, Frederik stellt sich aufbruchsbereit mit Rucksack aufm Rücken vor mich hin. Aber ohne Jacke und Schuhe. Antwortet auf meinen Hinweis, dass er nicht verstehe, warum er eine Jacke anziehen müsse, wenn er doch eh nen dicken Pulli anhabe - zum Glück verzichtet er aber auf weitere Diskussion. Moritz findet seine Schuhe nicht und reagiert auf meinen Hinweis darauf, wo sie sind, mit Jacke anziehen. Auch gut. Marlene in die Bauchtrage, Jacke an. Mist, Marlene hat keine Jacke an. Meine Jacke aus, Marlene wieder raus, ihre Jacke an, Marlene wieder rein in die Bauchtrage, meine Jacke an. Moritz hat immer noch keine Schuhe. Aber Frederik kann runter, hat auch nen Schlüssel. Ich saus runter, stelle Moritz'Fahrrad raus. Gefällt ihm nicht, aber beschleunigt ihn. Wieder hoch, Moritz Mütze und Handschuhe einstecken. Mit Moritz runter. Nochmal rauf, Kaffeemaschine kontrollieren. Aufbruch mit Blick auf die Uhr: 8.10 - hurra, das reicht.

8.11 - mist, Fahrradschloß vergessen. "Lauft Ihr schon weiter". Zurück, Schloß holen, die zwei wieder einholen. Moritz mit Fahrrad, Frederik zu Fuß, freue mich unterwegs, dass das nie Protest gibt, dass Frederik zu Fuß geht.

8.20 - geschafft! Wir sind tatsächlich sogar mit Reserve angekommen! anstrengendesten Teil des Tages geschafft.

8.25 - Frederiks Turnlehrerin kommt, Moritz und ich starten Richtung Kindergarten.

8.30 - Mist, das Spielzeug! Liegt natürlich daheim. Moritz möchte lieber heimfahren als ohne in den Kindergarten. Also bei der nächsten Abzweigung wieder in Richtung nach Hause einbiegen statt in Richtung Kindergarten.

8.33 - ich rechne mal nach - das ist völlig aussichtslos, dass wir mit Abstecher daheim vorbei bis 9.00 im Kiga ankommen. Versuche das Moritz zu erklären.

8.34 biete Moritz an, im REWE ein Auto zu kaufen.

8.50 mit neuem Auto an der Kasse im REWE

8.55 im Kindergarten...

9.00 Aufbruch aus dem Kindergarten. Im Vorbeigehen am Speiseplan gesehen, dass uns Moritz gestern mal wieder einen Bären aufgebunden hat bezüglich seiner Essensschilderung... also einen größeren als gedacht. Jetzt in Ruhe mit Marlene nach Hause, die ja zum Glück gegen halb zehn/zehn einen Brei möchte und mir so guten Grund gibt, in Ruhe zu sitzen... und mich freuen, dass den Morgen wieder ohne grobe Zwischenfälle und mit pünktlichen Abgaben überstanden..... freue mich auf den restlichen Tag, aber finde, sollte ne Gehaltserhöhung für die Morgenstunden geben..

Bin mal gespannt, wie das wird, wenn ich wieder arbeite. Andrerseits - so viel wie die zwei Großen inzwischen selbst machen, das hätten wir uns vor ein paar Monaten auch nicht vorstellen können...