heirat.

Donnerstag, 06. Oktober 2016,

Und es begab sich, dass wir alle zum Abendessen beisammen saßen.

Ich hatte mir schnell noch im Supermarkt gegenüber eine Dose mit Pfirsich-Hälften gekauft, in der (naiven) Hoffnung die mehr oder weniger selber zu essen, die Kinder hätten schliesslich Apfelmus zu ihrem Essen dazu. Wie gesagt, naive Hoffnung.

Schlussendlich hatte ich zwar auch Pfirsich-Hälften für mich, die Kinder forderten (rechtmäßig) allerdings einen großen Teil für sich. Über diese Tatsache entwickelte sich eine Diskussion darüber, wer so in einer Familie für welche Anschaffungen verantwortlich ist und so (i.e. dass es natürlich schon so ist, dass wir Eltern das Essen besorgen so lange sie Kinder sind).

Moritz sagte dann, er würde nicht heiraten wollen. Wir fragten, warum genau er diesen Plan hat. Darauf er

dann kann ich mein ganzes Geld für mich selber behalten!

In der folgenden längeren Diskussion erklärten wir Ihm dann, dass aus der prinzipiellen Tatsache, verheiratet zu sein, nicht notwendigerweise folgt, dass man dann sein Geld nicht mehr hat, dass viel mehr zwei Leute, die gemeinsam Geld verdienen, vermutlich billiger leben als zwei Einzelpersonen, und versuchten das gleich mit verschiedenen Beispielen zu untermauern um da ein instruktives Dings draus zu machen. Also zB dass eine größere Wohnung weniger kostet als zwei kleinere Wohnungen addiert, oder dass man billigeres Essen einkaufen kann (größere Packungen), oder dass Strom und Heizung .. undsoweiter.

Wir mussten ihm also ehrlicherweise erklären, dass solange es nur ums heiraten geht, er also vermutlich nicht mit weniger Geld rechnen müsste sondern mit mehr. Wo es hingegen weniger wird, ist sobald man Kinder hat.

Wir haben uns dann allerdings beeilt, zu versichern dass wir aber glücklich sind, unsre Kinder zu haben.

Moritz schaute kurz nachdenklich. Dann

Ich heirate aber trotzdem nicht.

Und warum?

weil dann kann ich mir mehr Videospiele kaufen!

Das finanzielle Argument liess ich nicht gelten, gab aber zu bedenken, dass im Fall einer Partnerschaft die etwaige Partnerin vermutlich hin und wieder das Bedürfnis hätte, mit ihm etwas zu unternehmen, so Kino oder essen gehen oder Ausflüge oder so und es nicht so toll fände, wenn er die ganze Zeit spielt. Daraufhin Frederik auch noch

oder wenn du das ganze gemeinsame Geld für Spiele ausgibst!

Susanne hatte schliesslich die gute Idee, dass es ja möglicherweise eine Partnerin geben könnte, die genauso gerne spielt wie er!

Woraufhin Moritz (der eigentlich recht wenig Ahnung von Computerspielen hat, sollte man dazu sagen) schlussendlich folgenden Plan fasste:

ich frag dann einfach vorher, ob sie auch gerne spielt!

Den Grundgedanken (kritische Fragen vorab klären) kann ich ja nur gutheissen.